MIVEC: Variable Ventilsteuerung und Ventilhub
MIVEC (Mitsubishi Innovative Valve Timing Electronic Control System) ist eine Bezeichnung für die Motoren des Automobilkonzerns Mitsubishi, die mit einem System zur variablen Ventilsteuerung und Ventilhubsteuerung ausgestattet sind.
Dieses Ventilsteuerungssystem dient dazu, den volumetrischen Wirkungsgrad des Motors zu verbessern und dadurch die Motorleistung zu steigern sowie den Kraftstoffverbrauch und die Menge der erzeugten Emissionen zu senken.
Inhalt
Was bedeutet MIVEC?
Die Abkürzung MIVEC ist der Handelsname für die vom Automobilkonzern Mitsubishi entwickelte variable Ventilsteuerungs- und Ventilhubtechnologie. Nicht nur Ottomotoren, sondern auch Dieselmotoren der Marke Mitsubishi sind mit dieser Technologie ausgestattet.
Obwohl das MIVEC-System darauf ausgelegt war, die Motorleistung zu steigern, wurde es anschließend neu gestaltet, um die Wirtschaftlichkeit und die Emissionen zu verbessern.
Die Geschichte des MIVEC-Systems in Kürze
MIVEC wurde erstmals 1992 im 4G92-Motor mit einem Volumen von 1597 cm3 eingeführt. Es handelte sich um einen Saugmotor mit DOHC-Verteilung und 16 Ventilen, der in den Modellen Mitsubishi Mirage und Mitsubishi Lancer verwendet wurde. Dieser Motor erreichte eine für die damalige Zeit respektable Leistung von 107 kW bei 7.000 U/min, vor allem dank des oben genannten Systems.
Eine viel größere Revolution kam jedoch im Jahr 2010, als Mitsubishi als erster Dieselmotoren mit variabler Ventilsteuerung und variablem Ventilhub in serienmäßig hergestellte Personenkraftwagen einbaute.
Es handelte sich um einen 1.8 DI-D MIVEC-Motor, der eine Leistung von 110 kW und ein Drehmoment von 300 Nm bot. Dieser Motor war mit variabler Ventilsteuerung und -hub, Direkteinspritzung über das Common-Rail-System sowie einem Aluminiumblock und einer Zylinderabdeckung aus Kunststoff ausgestattet. Außerdem verfügte er über ein für einen Dieselmotor niedriges Verdichtungsverhältnis (14,9:1).
Verdichtungsverhältnis: Welchen Einfluss hat es auf den Motor?
In den ersten Jahren der Entwicklung der MIVEC-Technologie entwickelte Mitsubishi auch eine weitere Variante dieses Systems namens MIVEC-MD. Diese Technologien sind nahezu identisch, der Unterschied besteht jedoch darin, dass MIVEC-MD die Einlass- und Auslassventile an zwei Zylindern bei geringer Motorlast schließen kann, wodurch der Kraftstoffverbrauch um 10 bis 20 % gesenkt wird. Diese Art von Technologie wurde 1996 eingestellt.
Wie funktioniert die MIVEC-Technologie?
Wie Sie wahrscheinlich bereits wissen, optimiert die variable Ventilsteuerung die Motorparameter, was zu einer Steigerung der Motorleistung, einer Reduzierung des Kraftstoffverbrauchs und der erzeugten Emissionsmenge führt. Einige Systeme sind jedoch nur darauf ausgelegt, die Ventilsteuerzeiten zu ändern, nicht die Zeit, in der die Ventile geöffnet sind.
Das MIVEC-System steuert jedoch die Steuerzeiten und den Ventilhub und verändert dadurch die Ventilöffnungszeit und die Länge der Ventilöffnungszeit. Die Grundfunktion dieses Systems besteht darin, das Nockenprofil zu ändern, wodurch die Motorleistung an die Anforderungen des Fahrers angepasst wird.
Somit ändert MIVEC die Nockenprofile während verschiedener Motormodi dynamisch. Eine Nocke mit niedrigem Hub steuert den Niedriglast- und Hochgeschwindigkeitsmodus, und eine Nocke mit höherem Hub steuert den Schwerlast- und Hochgeschwindigkeitsmodus.
Daher funktioniert diese Technologie nach einem ähnlichen Prinzip, als ob man klassische Nocken durch scharfe Nocken ersetzen würde. Beim Austausch von Standardnocken durch scharfe Nocken lässt sich eine Steigerung nur eines Parameters erreichen, nämlich entweder der endgültigen Motorleistung oder des Drehmomentanstiegs, jedoch nicht beider dieser Parameter gleichzeitig.
Da MIVEC das Nockenprofil dynamisch verändern kann, ist es möglich, zusätzlich zu diesen beiden Parametern gleichzeitig eine Reduzierung des Kraftstoffverbrauchs und der Emissionen zu erreichen.